Präsenzveranstaltungen unter
„Coronabedingungen“
Workshop, Fachtag und
Schulungen für
Sprachmittler*innen fanden
statt
14.10.2020 | Mit dem Workshop
„Interkulturelle Kompetenz als Schlüssel-
qualifikation im Gesundheitswesen“ in
Montabaur (01.09.2020), dem Fachtag
„Trauma erkennen – Handlungssicherheit im
Rahmen traumareaktiver Prozesse bei
geflüchteten Kindern und Jugendlichen“ in
Ludwigshafen (15.09.2020) und vier
Schulungen für Sprachmittler*innen konnte
die Koordinierungsstelle den Seminarbetrieb
weiter aufrechterhalten. Wir möchten an
dieser Stelle allen Teilnehmer*innen für das
entgegengebrachte Verständnis und die
disziplinierte Einhaltung der geltenden
Bestimmungen bezüglich des Infektions-
schutzes danken.
„Interkulturelle Kompetenz als
Schlüsselqualifikation im
Gesundheitswesen“
Auf Grund von Umbaumaßnahmen am
ursprünglich geplanten Veranstaltungsort
musste die Veranstaltung kurzfristig an einen
anderen Ort verlegt werden. Angesichts der
Bestimmungen der geltenden Corona-
Bekämpfungsverordnung kein leichtes
Unterfangen, da zur Einhaltung des Hygiene-
konzeptes die benötigte Raumgröße viele
Alternativen von vorne herein ausschließt.
Besonderer Dank an den hier beteiligten
Kooperationspartner (Koordination
Flüchtlingshilfe der VG Montabaur) für die
schnelle und unkomplizierte Unterstützung!
Referentin Sandra de Vries zum Thema Interkulturelle
Kompetenz im Gesundheitswesen.
Die Teilnehmenden in Montabaur erwartete
ein gewohnt vollgepacktes Programm. So
startete die Referentin, Frau Sandra de Vries
(M.A. Ethnologin, Trainerin für interkulturelle
Kompetenz) nach Begrüßung durch die
Koordinierungsstelle (Frau Michaela
Bersching) und einer Kurzvorstellung der
Arbeit des örtlich angesiedelten Psycho-
sozialen Zentrums (PSZ) Montabaur (Frau
Isabella Horz und Herr Ruben Becher) direkt
ins Thema. Der Referentin gelang insgesamt
eine kurzweilige, anschauliche und inhaltlich
umfangreiche wie fundierte Workshop-
gestaltung. Wie schon im Juni in Alzey musste
auf die sonst eingestreuten Selbst-
erfahrungsübungen, bei denen sich die
Teilnehmenden ohne Distanz begegnen,
leider verzichtet werden.
Der in Kooperation mit der Landespsycho-
therapeutenkammer (LPK) Rheinland-Pfalz
veranstaltete Grundlagen-Workshop wird –
inhaltlich gleich – in diesem Jahr an ins-
gesamt drei Standorten in Rheinland-Pfalz
durchgeführt. Der noch ausstehende Termin
am 12.11.2020 in Andernach ist ausgebucht.
Weitere Termine für das Jahr 2021 sind
bereits in Planung.
„Trauma erkennen – Handlungs-
sicherheit im Rahmen trauma-
reaktiver Prozesse bei geflüch-
teten Kindern und Jugendlichen“
Aus dem Einladungstext: „Was Kinder und
Jugendliche mit Fluchtgeschichte erlebt
haben und in der Aufnahmegesellschaft
erleben werden, nehmen sie in eine Vielzahl
von Lebenswelten mit. Dies gilt es anzu-
erkennen und zu thematisieren. Wichtig
dabei ist professionelles Werkzeug an der
Hand zu haben, um sich und das Gegenüber
zu verstehen und durch Fördern und Fordern
Stabilität in den Alltag zu bringen.“
Die im letzten Jahr noch halbtägig
angebotene Veranstaltung für Fachkräfte aus
dem Sozialwesen (Lehrer*innen,
Schulsozialarbeiter*innen,
Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen,
Erzieher*innen, pädagogische Fachkräfte,
etc.) konnte in Ludwigshafen erstmals
ganztägig durchgeführt werden. Der für den
28.04.2020 in Trier angesetzte Termin musste
aufgrund des coronabedingten Lockdowns
leider ausfallen.
Ohne Maske und Abstand geht es momentan nicht.
Nach kurzem Grußwort der Koordinierungs-
stelle (Frau Michaela Bersching) übernahm
Referentin Cindy Vogel-Hürter (Kinder-und
Jugendlichenpsychotherapeutin mit eigener
Praxis im Maifeld) und gestaltete den Einstieg
in die Thematik mit der Vorstellung von
Zahlen und Fakten zu Erlebnissen, die Flucht-
hintergründe darstellen, sowie Erläuterungen
zu sequentieller Traumatisierung.
Weitere Schwerpunkte des Fachtags bildeten
die Themen Psychotraumatologie, Kultur-
sensibilität, Verarbeitungs- und Heilungs-
prozesse, Krisenintervention, Rahmen-
bedingungen der Unterstützung (Vorstellung
STOP-Modell) und nicht zuletzt Psycho-
hygiene in professioneller und individueller
Hinsicht.
Immer wieder angereichert mit kurzen
Übungen und der Möglichkeit zum
Erfahrungsaustausch zwischen den
teilnehmenden Fachkräften, gelang der
Referentin eine kurzweilige, anschauliche
und inhaltlich umfangreiche und fundierte
Gestaltung des Fachtags. Angesichts der
Schwere der Thematik von Flucht und
Trauma gelang es auch, die Freude zu
vermitteln, die die Arbeit mit geflüchteten
Kindern und Jugendlichen bereiten kann.
Im Sinne guter Vernetzung nutzte das örtlich
zuständige PSZ Pfalz die Gelegenheit, den
Teilnehmenden die eigene Arbeit näher-
zubringen und Kontaktdaten auszutauschen.
Die Veranstaltung findet – inhaltlich gleich –
am 10.11.2020 in Montabaur statt. Die
Veranstaltung ist ausgebucht. Weitere
Termine für das Jahr 2021 sind bereits in
Planung.
Schulungen für Sprach- und
Kulturmittler*innen
Auch im Bereich der Sprach- und Kultur-
mittlung in Therapie und Beratung konnte
nach gut siebenmonatiger Zwangspause der
Schulungsbetrieb in Präsenzform wieder
aufgenommen werden. So konnten in
Montabaur (08.09.) und Neuwied (29.09.) die
ursprünglich für März geplanten Schulungen
nachgeholt und in Ludwigshafen (14.09.) und
Andernach (06.10.) jeweils neu angesetzt
werden. Insgesamt konnten dabei knapp 40
Sprachmittler*innen geschult werden.
An allen genannten Orten konnte die vier-
stündige „Basisschulung“ mit einer
theoretischen Einführung zu Trauma und
Traumatherapie, den Besonderheiten für das
Dolmetschen im therapeutischen Setting
(WINNERS-Regeln und praktische Übung zur
Umsetzung) und den Grundlagen profes-
sioneller und individueller Psychohygiene
angeboten werden.
Premiere: „Aufbauschulung“ für Sprach- und Kultur-
mittler*innen in Ludwigshafen.
In Ludwigshafen wurde im Anschluss an die
„Basisschulung“ zudem erstmals die neu
konzipierte „Aufbauschulung“ durchgeführt.
Die gut zweistündige Schulung richtet sich an
bereits erfahrene Sprachmittler*innen und
beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der
Thematik „Stärkung des Rollenbilds der
Dolmetschenden“ zur Unterstützung der
Handlungssicherheit gerade für den Einsatz
in Dolmetschsituationen, in denen die
Rahmenbedingungen im Vorfeld nicht
umfassend ausformuliert sind bzw. Grenzen
unklar sind oder gar überschritten werden.
Die Klarheit in Bezug auf die eigene Rolle als
Sprachmittler*in soll es ermöglichen, auch in
ungewohnten Settings selbstsicher
aufzutreten und den Auftrag im Sinne der
eigenen psychischen „Gesunderhaltung“
durchzuführen.
Des Weiteren werden Grundlagen des Video-
und Telefondolmetschens besprochen, da
dieses Setting auch im Therapie- und
Beratungsbereich zunehmend an Bedeutung
gewinnt und wohl auch über die Zeit coron-
abedingter Einschränkungen hinaus eine
Rolle spielen wird.
Unsere Schulung „Sprach- und Kultur-
mittlung in Therapie und Beratung“ bieten
wir als Inhouse-Schulung an. Orte und
Termine nach Vereinbarung.