Lebensrealitäten in Flüchtlingslagern Herausforderungen für die psychotherapeutische Behandlung 20.7.2022 | Wie sieht sie aus, die Lebensrealität in den Flüchtlingslagern an den Außengrenzen der Europäischen Union? Und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die psychotherapeutische Behandlung? Diesen Fragen widmete sich die Koordinierungsstelle für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz bereits zum zweiten Mal in einer 3stündigen Online-Veranstaltung am 9.3.2022 mit dem Titel „Lebensrealitäten in Flüchtlingslagern – Heraus- forderungen für die Psyche und die psychotherapeutische Behandlung“. Anhand zweier Fotoreportagen aus den Lagern Lipa (Bihac/Bosnien) und auf Lesbos (Griechenland) dokumentiert Alea Horst, Fotografin, Nothelferin und Menschenrechtsaktivistin, die Lebensumstände der dort lebenden Geflüchteten. Die nachhaltig wirkenden Bilder verdeutlichen die extremen Situationen, denen sich vorwiegend allein- reisende Männer (Lipa) und Familien (Lesbos) stellen müssen. Eindrucksvolle Lebendigkeit erhält das gezeigte Bildmaterial durch die Kommentierung der Referentin. Frau Horst gibt Einblicke in die Lebensrealität der abgebildeten Menschen, zitiert aus Gesprächen und Interviews, die sie vor Ort geführt hat und gibt insbesondere den Kindern eine Stimme, aus deren Briefen sie vorliest. In der anschließenden Fragerunde zeigten sich die Teilnehmer:innen beeindruckt und bewegt von den Fotografien. Einige der im Vortrag gezeigten Bilder und Briefe sind auch im vielfach beachteten Buch „Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder“ abgedruckt, das Frau Horst gemeinsam mit Mehrdad Zaeri im Februar 2022 im Verlag Klett-Kinderbuch veröffentlicht hat. Was die Situation in den Flüchtlingslagern für die Psyche der Betroffenen und den therapeutischen Prozess bedeutet und wie Therapeut:innen damit umgehen können, ordnete Ulrich Bestle, Psychologischer Psychotherapeut und Mitglied des Vorstands der LPK RLP, im zweiten Teil der Veranstaltung fachlich fundiert für die Teilnehmenden ein. Er machte deutlich, dass die Menschen auf ihrer Flucht und in den Lagern dauerhaft multiplen Stressoren ausgesetzt sind und unter anderem durch das Erleben von Lebensgefahr und Todesangst meist mehrfach traumatisiert werden. Besonders die Kinder und Jugendlichen trifft dies in vulnerablen Entwicklungsphasen. Herr Bestle gab einen Überblick über die verschiedenen psychischen Störungsbilder und neurologischen Folgen, die aus diesen Erfahrungen entstehen können und erläuterte die Herausforderungen für die psychotherapeutische Behandlung im Spannungsfeld von Traumatisierung, Sprachbarrieren, Akkulturationsstress und häufig unklarem Aufenthaltsstatus der Geflüchteten. Die Veranstaltung vermittelte den Teilnehmenden wichtiges Hintergrundwissen für die psychotherapeutische Behandlung von Geflüchteten und zeigte Zustände in den Lagern, die für die Betroffenen wohl nur schwer ohne professionelle psychotherapeutische Unterstützung zu verarbeiten sind. Wir danken beiden Referent:innen für die Freigabe Ihrer Vorträge: Videovortrag von Frau Horst auf YouTube … hier Vortrag von Herrn Bestle … hier
Die Fachstelle in Trägerschaft des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V. wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz und der UNO-Flüchtlingshilfe
Lebensrealitäten in Flüchtlingslagern Herausforderungen für die psychotherapeutische Behandlung 20.7.2022 | Wie sieht sie aus, die Lebensrealität in den Flüchtlingslagern an den Außengrenzen der Europäischen Union? Und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für die psychotherapeutische Behandlung? Diesen Fragen widmete sich die Koordinierungsstelle für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems in Rheinland- Pfalz in Kooperation mit der Landespsychotherapeuten- kammer Rheinland-Pfalz bereits zum zweiten Mal in einer 3stündigen Online-Veranstaltung am 9.3.2022 mit dem Titel „Lebensrealitäten in Flüchtlingslagern – Herausforderungen für die Psyche und die psychotherapeutische Behandlung“. Anhand zweier Fotoreportagen aus den Lagern Lipa (Bihac/Bosnien) und auf Lesbos (Griechenland) dokumentiert Alea Horst, Fotografin, Nothelferin und Menschenrechts- aktivistin, die Lebensumstände der dort lebenden Geflüchteten. Die nachhaltig wirkenden Bilder verdeutlichen die extremen Situationen, denen sich vorwiegend allein- reisende Männer (Lipa) und Familien (Lesbos) stellen müssen. Eindrucksvolle Lebendigkeit erhält das gezeigte Bildmaterial durch die Kommentierung der Referentin. Frau Horst gibt Einblicke in die Lebensrealität der abgebildeten Menschen, zitiert aus Gesprächen und Interviews, die sie vor Ort geführt hat und gibt insbesondere den Kindern eine Stimme, aus deren Briefen sie vorliest. In der anschließenden Fragerunde zeigten sich die Teilnehmer:innen beeindruckt und bewegt von den Fotografien. Einige der im Vortrag gezeigten Bilder und Briefe sind auch im vielfach beachteten Buch „Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder“ abgedruckt, das Frau Horst gemeinsam mit Mehrdad Zaeri im Februar 2022 im Verlag Klett-Kinderbuch veröffentlicht hat. Was die Situation in den Flüchtlingslagern für die Psyche der Betroffenen und den therapeutischen Prozess bedeutet und wie Therapeut:innen damit umgehen können, ordnete Ulrich Bestle, Psychologischer Psychotherapeut und Mitglied des Vorstands der LPK RLP, im zweiten Teil der Veranstaltung fachlich fundiert für die Teilnehmenden ein. Er machte deutlich, dass die Menschen auf ihrer Flucht und in den Lagern dauerhaft multiplen Stressoren ausgesetzt sind und unter anderem durch das Erleben von Lebensgefahr und Todesangst meist mehrfach traumatisiert werden. Besonders die Kinder und Jugendlichen trifft dies in vulnerablen Entwicklungsphasen. Herr Bestle gab einen Überblick über die verschiedenen psychischen Störungsbilder und neurologischen Folgen, die aus diesen Erfahrungen entstehen können und erläuterte die Herausforderungen für die psychotherapeutische Behandlung im Spannungsfeld von Traumatisierung, Sprachbarrieren, Akkulturationsstress und häufig unklarem Aufenthaltsstatus der Geflüchteten. Die Veranstaltung vermittelte den Teilnehmenden wichtiges Hintergrundwissen für die psychotherapeutische Behandlung von Geflüchteten und zeigte Zustände in den Lagern, die für die Betroffenen wohl nur schwer ohne professionelle psycho- therapeutische Unterstützung zu verarbeiten sind. Wir danken beiden Referent:innen für die Freigabe Ihrer Vorträge: Videovortrag von Frau Horst auf YouTube … hier Vortrag von Herrn Bestle … hier
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